Die Stadt ist weiblich

Die Ausstellung beschäftigt sich mit den sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und räumlichen Lebensbedingungen von Frauen in der Stadt. Sie umfasst dabei sowohl die Frauen-Stadtgeschichte am Beispiel Düsseldorfs als auch aktuelle Statements von Bürgerinnen und Keyworkern. Insbesondere fragt die Ausstellung nach Impulsen von Frauen oder Frauengruppen für die Stadtentwicklung bzw. wichtigen Bereichen städtischen Lebens, denn Frauen haben an der Entwicklung und Reproduktion von ”Stadt” seit der Stadtgründung mit­gearbeitet.

Der vom Museum gesetzte Titel Die Stadt ist weiblich bot den Ausgansgpunkt für die Konzeption der Drucksachen und die Gestaltung der Ausstellung. Durch die einfache sprachliche Kombination aus Substantiv, Verb und Adjektiv lassen sich alle inhaltlichen Aspekte für die Betrachtung artikulieren. Aus der Exponatliste wurden alle Protagonistinnen entnommen und ihre Vornamen mit einer einfachen Beschreibung aus ihrer Biografie unter den Aspekten sozial, kulturell, wirtschaftlich, politisch und räumlich zusammengesetzt. Es entstand eine Vielzahl von sogenannten Vierzeilern Die Beschreibung blieb dabei in der Gegenwart, so daß eine unmittelbare und vor allem zeitgenössiche Betrachtungsweise möglich wurde. Für die unmittelbare “Begegnung” innerhalb der Ausstellung, wurden alle 80 Portraits auf ihre Augenhöhe gehängt, das Standardmass der “Vermittlung” von Bildern zu Gunsten der Blicke fallen gelassen.
Die “aufgefächerten” Wände ermöglichten vielfältige Blickachsen, – zwischen Betrachter und unter den Protagonistinnen selbst – die Beschriftung (Objektkennungen und Objekttexte) fanden sich rückseitig, ebenso auf Augenhöhe, jeweils in Entsprechung zu den zu bezeichnenden Objekten. Der Raum erschloß sich somit über 2 Leseweisen, durch die Fächerung wurden die Perspektivwechsel zwischen Text und Bild (Wissen und Eindruck) zu einem wesentlichen Bestandteil der Wahrnehmung und Lesart der Ausstellung. Die in den Drucksachen verwendeten Vierzeiler waren im Gegensatz zu den wissenschaflichen Texten im Sinne einer Marginalie zusammenfassend, kommentierend in ihrer eigenen Lesart oberhalb des Blicks angeordnet.